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Drive My Car (2021)

Im Film „Drive My Car“ von Ryūsuke Hamaguchi verarbeitet Yūsuke Kafuku den Verlust seiner Frau, während er eine mehrsprachige Produktion von „Onkel Wanja“ in Hiroshima inszeniert. Oto, seine verstorbene Frau, hatte eine Affäre mit dem jungen Schauspieler Kōji, was Yūsuke noch immer belastet. Trotz der Pflicht, von der zurückhaltenden Fahrerin Misaki Watari gefahren zu werden, entwickelt sich eine tiefe Bindung zwischen ihnen. Ihre gemeinsamen Erlebnisse und Geständnisse bringen beide dazu, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen. Wird Yūsuke durch die aufkommenden Herausforderungen und die neue Verbindung zu Misaki Frieden finden können?

Drive My Car [Omu]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Hidetoshi Nishijima, Toko Miura, Masaki Okada (Schauspieler)
  • Ryusuke Hamaguchi(Regisseur) - Ryusuke Hamaguchi(Autor) - Osamu Kubota(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Drehorte, Regie und Besetzung von „Drive My Car“

Drive My Car“ (japanisch: ドライブ・マイ・カー, Hepburn: Doraibu Mai Kā) ist ein japanisches Filmdrama aus dem Jahr 2021 unter der Regie von Ryūsuke Hamaguchi. Das Drehbuch stammt von Hamaguchi und Takamasa Ōe, basierend auf Haruki Murakamis Kurzgeschichte aus der Sammlung „Männer ohne Frauen“. Der Film zeigt Hidetoshi Nishijima als Theaterregisseur Yūsuke Kafuku, seine Frau Oto Kafuku, gespielt von Reika Kirishima. Tōko Miura übernimmt die Rolle von Misaki Watari, während Park Yu-rim, Jin Dae-yeon, Sonia Yuan, Ahn Hwitae und Perry Dizon weitere Schlüsselrollen spielen. Der Film erhielt seine Weltpremiere beim Cannes Film Festival 2021, wo er für die Goldene Palme nominiert war und drei Preise gewann, darunter das beste Drehbuch.

Der Film wurde für vier Oscars bei den 94. Academy Awards nominiert und gewann den Preis für den besten internationalen Spielfilm. Er war der erste japanische Film, der eine Nominierung für den besten Film erhielt. Ursprünglich sollte der Film in Busan, Südkorea, gedreht werden, aber aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden die Dreharbeiten nach Hiroshima verlegt. Der Streifen hat eine Laufzeit von 179 Minuten und ist ab 12 Jahren freigegeben. Mit einer weltweiten Gesamteinnahme von 14,7 Millionen US-Dollar wurde „Drive My Car“ sowohl finanziell als auch kritisch erfolgreich.

Handlung und Filmkritik zum Film „Drive My Car“

Der Bühnenakteur und Regisseur Yūsuke Kafuku lebt in Tokio mit seiner Frau Oto, einer Drehbuchautorin, die ihre Geschichten nach dem Sex erfindet und ihm erzählt. Yūsuke lernt seine Zeilen, indem er Tapes hört, die Oto aufgenommen hat, während er seinen roten Saab 900 Turbo fährt. Nach einer Aufführung von „Warten auf Godot“ stellt Oto ihm den jungen Fernsehstar Kōji Takatsuki vor. Als ein Theaterfestival, an dem Yūsuke teilnehmen soll, verschoben wird, kehrt er nach Hause zurück und findet seine Frau beim Sex mit Kōji vor, stört sie aber nicht. Nach einem Autounfall erfährt Yūsuke, dass er an einem Auge an Glaukom leidet.

Zwei Jahre später nimmt Yūsuke eine Residenz in Hiroshima an, um eine mehrsprachige Produktion von „Onkel Wanja“ zu inszenieren. Aufgrund von Versicherungsbestimmungen muss er von der zurückhaltenden jungen Fahrerin Misaki Watari in seinem eigenen Auto chauffiert werden. Trotz anfänglicher Zurückhaltung entwickelt er eine Bindung zu Misaki. Mit Hilfe des Dramaturgen Gong Yoon-su besetzt Yūsuke eine vielfältige Gruppe von Schauspielern, die in ihren jeweiligen Muttersprachen spielen. Besonders beeindruckt ist er von Lee Yoo-na, einer stummen Schauspielerin, die in koreanischer Gebärdensprache kommuniziert. Unerwartet besetzt er Kōji als Onkel Wanja. Nach einer Probe lädt Kōji Yūsuke auf einen Drink ein und gesteht ihm seine unerwiderte Liebe zu Oto.

Konfrontationen und Geständnisse

Beim gemeinsamen Trinken erklärt Yūsuke, dass er glaubt, er könne Vanya nicht mehr selbst spielen. Kōji entgegnet, dass mangelnde Selbstkontrolle seine Schwäche, aber auch seine Stärke als Schauspieler sei. Die Polizei unterbricht eine Probe und verhaftet Kōji, weil der Mann, den er angegriffen hat, seinen Verletzungen erlegen ist. Yūsuke und Misaki fahren zu Misakis Kindheitshaus in Hokkaido, wo sie ihre geteilte Trauer konfrontieren. Yūsuke nimmt die Rolle des Vanya an und liefert eine leidenschaftliche Aufführung vor einem bewegten Publikum. Später lebt Misaki in Südkorea. Beim Einkaufen kehrt sie zu Yūsukes rotem Saab zurück, in dem ein Hund ruht. Sie nimmt ihre Maske ab, wodurch sichtbar wird, dass ihre Narbe kaum noch zu sehen ist, und fährt davon.

Drive My Car“ ist ein intensives und tiefgründiges Drama, das die Geschichte von Yūsuke Kafuku, einem Theaterregisseur, erzählt, der den Tod seiner Frau verarbeiten muss. Die Regie von Ryūsuke Hamaguchi besticht durch ihre subtile, aber kraftvolle Inszenierung, die die Themen Verlust, Liebe und Heilung meisterhaft einfängt. Hidetoshi Nishijima überzeugt in der Rolle des Yūsuke, während Tōko Miura als seine stille, aber einfühlsame Fahrerin Misaki brilliert. Die langsame, meditative Erzählweise des Autofilm fordert Geduld, belohnt jedoch mit tiefen Einblicken in die menschliche Psyche und emotionaler Katharsis. Hamaguchis Umsetzung von Haruki Murakamis Kurzgeschichte vereint schmerzliche Ehrlichkeit mit visueller Poesie.